Hörbeispiele aus dem Landkreis Schwandorf

Seit März 2015 veröffentlicht die überregionale Klavierstimmerei Praeludio® auf einer eigenen Seite Hörbeispiele von Klavierstimmungen aus dem Landkreis Schwandorf. Die Audiodateien sind ausgelagert. Wenn Sie auf ein Hörbeispiel klicken, öffnet sich die neue Seite hearthis.at/praeludio

Unikat - Seriennummer statt Namen

NoName-Klavier verstimmt NoName-Klavier gestimmt

Das Klavier aus diesem Hörbeispiel ist ein ganz normales Klavier. Nein, natürlich gibt es keine ganz normalen Klaviere. Jedes Piano ist einzigartig, hat Seele, ist ein Unikat. So auch dieses Instrument. Es hat zwar keinen Namen. Aber dafür ist die Seriennummer in der Gussplatte so positioniert, wie üblicherweise der Name quasi für immer eingegossen wird. Möglicherweise ist das ja eine großartige Idee des leider unbekannten Herstellers, der damit sagen wollte, dass eben jedes seiner Klaviere eine Besonderheit ist und daher anstelle seines Namens die Seriennummer als unverwechselbare Identität erhält.

Wie man den Bildern entnehmen kann, ist das Klavier schon fleißig gespielt worden. Die Eindrücke der Saiten haben in den Filzen der Klavierhämmer tiefe Rillen hinterlassen. Wenn der Hammer die Saiten nicht sauber trifft, wird der Filz schief geschlagen. Trotzdem hört man von diesem offensichtlichen Verschleiß nicht allzu viel. Sollte damit bewiesen sein, dass der Wechsel der Hammerköpfe ein überflüssiges Zusatzgeschäft ist, mit dem große Namen wie Steinway sehr viel Geld machen?

Beim Probespielen vor dem Stimmen hört man, wie die Hämmer teils mehrfach gegen die Saiten trommeln. Diese fehlerhafte Regulierung der Mechanik ist relativ häufig bei Klavieren anzutreffen. Bei der Gelegenheit der Stimmung hat Praeludio® als Ihr überregionaler Ansprechpartner das Problem behoben, wie Sie beim Probespielen nach dem Stimmen hören können.

Zum Seitenanfang Kennen Sie schon Klaviere von Schiedmayer?

Schiedmayer-Piano von 1950

Schiedmayer-Piano verstimmt Schiedmayer-Piano gestimmt

Sie die Aufnahmen eines Klaviers von Schiedmayer (Stuttgart). Die Firma wurde im gleichen Jahr gegründet, als Heinrich Steinweg in die USA emigrierte und dort zum Henry Steinway wurde: 1853. Mitte bis Ende 1800 war die Hochzeit der kreativen Köpfe im Klavierbau. Die Konstruktion des heute noch aktuellen Standardklaviers beruht auf dem technischen Stand von 1870! So ist auch dieses Klavier mit dem Baujahr 1950 ein Kreuzsaiter mit Unterdämpfung Da es stärker verstimmt war und ich das Klavier noch nicht kannte, habe ich es auf der harmonischen Kammertonhöhe von 432 Hertz belassen. Der Klangkörper ist circa 1,30 m hoch, was sich im Klangvolumen positiv bemerkbar macht.

Auf den Bildern (unten) sehen Sie die früher von Klavierherstellern gern betriebene Eigenwerbung: Hinweise auf 72 Medaillen und Diplome, sowie der Vermerk von 7 großen Preisen gewonnen auf 7 Ausstellungen in Paris, St. Louis, Roubaix, Turin, Leipzig und Genf. Viele ältere Pianos haben eine reich verzierte Gussplatte mit ähnlichen Vermerken und Hinweisen auf eine glorreiche Vergangenheit. Richtig blöd ist es, dass man davon nichts sieht. Das wäre anders, wenn Sie ein Transparent-Piano hätten, also ein Klavier mit einer durchsichtigen Oberfläche. Denn dann könnten Sie die Werbung und Selbstdarstellung der Klavierbauer auf der Gussplatte sehen. Aber noch viel interessanter wäre es für Sie, wenn Sie beim Spielen die großartige Klaviermechanik sehen könnten, ein Wunderwerk, das unbeachtet im Verborgenen brav seine Dienste leistet. Warum nur hat man sich früher mit der Gussplatte so viel Mühe gegeben, wenn sie gar nicht sichtbar ist? Vielleicht ist das ein Hinweis darauf, dass die Klavierbauer schon immer ein Problem mit der Werbung hatten. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Oder wo sehen Sie eine informative und gleichzeitig einladende Werbung eines Klavierherstellers?

Die Geschichte von J. & P. Schiedmayer hat einen für die aktuelle Situation des Klavierbaus typischen Verlauf genommen:

  • Gegründet 1853 in Stuttgart
  • Anfangs wurde das ganze Programm bearbeitet: Piano-, Harmonium- und Celestabau
  • 1969 übernommen von Schiedmayer & Söhne
  • 1980 an Ibach verkauft
  • Nach dem Verkauf an Ibach wurde die Produktion nach Japan verlagert
  • Anmerkung: Von Ibach hört man, dass er inzwischen seinen eigenen Namen nach China verkauft hat
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